Während der Ignite-Konferenz in Orlando letztes Jahr hat Microsoft viele Neuerungen für Ihre Produkte vorgestellt und wir haben Ihnen bereits ausführlich über viele davon berichtet.
Ein weiteres Thema was dort vorgestellt wurde, war der SQL Server 2019.
Seit Oktober ist die SQL Server 2019 Preview auf der Microsoft Homepage verfügbar und kann kostenlos heruntergeladen und getestet werden.
Was sind die großen Neuerungen? Worauf können wir uns freuen?
Mehr Sicherheit für sensible Daten
Bereits mit dem SQL Server 2016 wurde das „Always Encrypted“ Feature vorgestellt. Damit können Datenbanken auf dem SQL Sever in komplett verschlüsselter Form abgelegt werden. Nur der Client und Besitzer dieser Daten können so noch darauf zugreifen.
Dadurch sind die Daten sicher, sogar so sicher, dass der Datenbankadministrator oder auch der Domänen-Admin ebenfalls keinen Zugriff mehr darauf haben.
SQL Server 2019 geht hier nochmal einen Schritt weiter und führt zusätzlich zum „Always Encrypted“ Feature noch die „Secure Enclaves“ an.
Wenn nun verschlüsselte Daten auf dem SQL Server direkt verarbeitet werden sollen (z.B. für serverseitige Berechnungen oder Optimierungen), kann dies in einer Blackbox geschehen. Dies ist dann ein geschützter Arbeitsspeicherbereich, in dem die Daten verarbeitet werden. Andere Prozesse haben keinen Zugriff auf diese Blackbox und selbst mit einem Debugger lassen sich dann die verarbeiteten Daten nicht anzeigen.
Bessere Index-Verwaltung
Die Indexe einer Datenbank fragmentieren mit der Zeit und müssen deswegen regelmäßig optimiert werden.
Wenn man also einen SQL Server in der passenden Edition im Einsatz hat, so ist die Optimierung der sogenannten „non-clustered“ Indexe in der Regel auch kein Problem, da diese „online“ reorganisiert oder rebuilded werden können. Mit den „clustered“ Indexen ist dies nicht möglich.
SQL Server 2019 setzt an dieser Stelle an und bietet uns in Zukunft die Möglichkeit auch die clustered Indexe online zu optimieren. Hierdurch werden Ausfallzeiten sowie Performance-Engpässe reduziert.
Zusätzlich erhalten wir die Möglichkeit abgebrochene „create-Index“ Vorgänge fortzusetzen.
Sollte es während eines Rebuild oder Neuerstellens eines Index zu einem Systemfehler kommen, müssen wir in Zukunft nicht mehr von vorne beginnen, sondern können den Vorgang einfach fortführen.
Dieses Feature kann uns im Falle eines Falles durchaus mal die ein oder andere Stunde sparen!
Das ist noch lang nicht alles!
Natürlich stellen wir hier nur einen sehr kleinen Teil der neuen Features und Verbesserungen des SQL Servers 2019 vor.
Einige der Bereiche, in denen sich auch noch einiges getan hat wären zum Beispiel:
- High availability
Die Hochverfügbarkeitsgruppen wurden erweitert, so lassen sich mittlerweile bis zu 5 Replikate (1x Primär, 4x Sekundär) parallel betreiben (SQL Server 2017 waren es bisher nur 3 Replikate)
- Java Code
Zusammen mit dem Machine-Learning Service lässt sich nun auch Javacode direkt im SQL Server ausführen
- Big Data
Dieses Thema wird auch immer wichtiger, und so wurden viele neue Features grade im Bereich der Big-Data Cluster hinzugefügt.
Aktuell befindet sich der SQL Server 2019 leider noch in der Preview, somit können wir zwar fleißig testen, jedoch wird von einem produktiven Betrieb noch abgeraten. Wir sind aber gespannt, was sich bis zum finalen Release noch tun wird und welche Features ausgebaut werden.
Demnächst geben wir Ihnen noch einen Überblick darüber, was sich in der Database-Engine ändert.
Leider wissen wir aktuell noch nicht genau wann der neue SQL Server verfügbar sein wird. Aktuell ist grob vom ersten Halbjahr 2019 die Rede. Ein genaues Datum wurde noch nicht veröffentlicht.
Also… stay tuned!