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Der neue Skype for Business Server 2019

Skype for Business Server 2019

Quelle: https://products.office.com/de-de/skype-for-business/download-app?tab=tabs-3

Als Microsoft 2002 den Real Time Conferencing Server an den Markt brachte, hat wohl noch niemand daran gedacht, dass über den Office Communicator Server 2007, Microsoft Lync ab 2010 in vielen Unternehmen fest etabliert wird.
Seit 2015 heißt das Produkt Skype for Business, welches jetzt in der 2019 Version veröffentlicht wurde. Damit wird der Skype for Business 2016 Server mit einer neuen On Premise Version der Kollaborationssoftware abgelöst. Welche Neuerungen es gibt und ob sich der Einstieg angesichts der Entwicklung von Teams noch lohnt wird nachfolgend erläutert.

Der neue Skype for Business Server 2019 steht in den Varianten Standard und Enterprise zur Verfügung. Wie auch in der 2016 Edition bringt der Standardserver einen eigenen SQL Server Express mit und richtet sich mit seinen Möglichkeiten an Unternehmen mit maximal 5000 Benutzern.
Der Enterprise Server bietet Ausfallsicherheit mit einem Pool von mindestens 3 und maximal 12 Front End Servern. Im Hintergrund wird ein vollumfänglicher SQL Server benötigt. Somit kann die Skype for Business Umgebung pro Pool 80.000 Benutzer verwalten.

Wer auf bahnbrechende Neuerungen und Funktionen mit dem neuen Server aus ist, wird leider enttäuscht. Wer sich die Liste der Neuheiten ansieht, wird feststellen, dass Microsoft alles in Richtung Cloud schieben möchte:

Skype for Business Server 2019 Voicemail Features

  • Der Skype for Business Server 2019 bietet zusammen mit dem Exchange Server 2019 nur noch Cloud Voicemail Funktionalitäten. Es handelt sich hierbei um eine Alternative zur On Premise Unified Messaging Funktion, die der neue Exchange Server 2019 nicht mehr vorweisen kann.
  • Skype for Business Server 2019 kann abwärtskompatibel mit Exchange Server 2013 und 2016 betrieben werden und somit noch die On Premise UM Funktionen bereitstellen. Bei beiden Funktionalitäten ändert sich für den Benutzer nichts. Die Sprachnachrichten werden nach wie vor in den Posteingang des jeweiligen Nutzers zugestellt.
  • Nach der Einrichtung von Cloud Voicemail können die entsprechenden Voicemail Optionen in dem webbasierten Office 365 Portal bearbeitet werden.

Skype for Business Server 2019 Cloud Auto Attendant

Beim Auto Attendant handelt es sich um eine Anrufwarteschlange um Hotline Szenarien abbilden zu können. Hier lassen sich unter anderem personalisierte Ansagen und Menüführungsoptionen festlegen.

  • Hier wird die Funktionalität in der Cloud vollständig bereitgestellt, sodass Hybridszenarien keinerlei Einschränkungen unterliegen.
  • Die On Premise Funktionalität bleibt dabei wie gewohnt bestehen.

Skype for Business Server 2019 Cloud Call Data Connector

  • Berichte, Anrufanalysen und Problemmeldungen werden in einer Hybridstellung im Office 365 Admin Center gesammelt, wodurch Daten nicht mehr lokal gespeichert werden müssen.
    Die Vorteile:

    • Vereinfachung der Datensammlung, da nur noch ein Speicherort vorhanden.
    • Nur noch ein Tool zur Datenauswertung notwendig.
  • On Premise verschwindet das Feature nicht, sodass die Daten teilweise oder auch vollständig On Premise abgebildet werden können.
  • RBAC Groups für Administratoren und Helpdesk verfügbar, sodass jeder nur die Infos sehen kann, die für den jeweiligen Bereich benötigt werden.
Skype for Business Server 2019

Quelle: https://docs.microsoft.com/en-us/skypeforbusiness/hybrid/plan-call-data-connector

Mit der Veröffentlichung von Skype for Business Server 2019 wurden folgende Features ersatzlos entfernt:

  • XMPP Gateways
  • Persistent Chat
  • SQL Mirroring Support fällt weg
  • In-place Upgrade ist nicht mehr möglich
  • Mobility Service, was nur ältere Clients betrifft

Skype for Business Server 2019 Hardwarevoraussetzungen

Empfohlene Hardwarevoraussetzungen für den Standard Server

  • Intel Xeon E5-2673 v3 CPU, 6-Kern Prozessor mit 2,4 GHz
  • 32 Gigabyte RAM
  • SAS Festplatten oder SSD’s mit mindestens 72 GB freiem Speicher
  • 1 Zwei Port Netzwerkkarte

Empfohlene Hardwarevoraussetzungen für den Front- und Back End Server in der Enterprise Variante

  • Intel Xeon E5-2673 v3 CPU, 6-Kern Prozessor mit 2,4 GHz
  • 64 GB RAM
  • SAS Festplatten oder SSD’s mit mindestens 72 GB freiem Speicher
  • 1  Zwei Port Netzwerkkarte

Empfohlene Hardwarevoraussetzungen für den Edge Server, Mediation Server und Director in der Enterprise Variante

  • Intel Xeon E5-2673 v3 CPU, 6-Kern Prozessor mit 2,4 GHz
  • 32 Gigabyte RAM
  • SAS Festplatten oder SSD’s mit mindestens 72 GB freiem Speicher
  • 1 Zwei Port Netzwerkkarte

Ist Cloud Telefonie die Lösung aller Probleme?

Da Skype for Business langfristig durch Microsoft Teams abgelöst wird, setzt Microsoft merklich die Priorität in Richtung Cloud. Wer Skype for Business im Unternehmen einsetzen möchte, muss gut abwägen, ob eine On Premise Installation Sinn macht oder nicht. Diese Überlegung beinhaltet nicht zuletzt die Anschaffung der im Preis gestiegenen Lizenzen.

Skype for Business Online, bzw. Teams, ist eine super Lösung für Unternehmen, die eine Chat, Konferenz- und Präsenzlösung suchen. Das Produkt ist schnell eingerichtet und betriebsbereit. Außerdem winken Vorteile wie Ausfallsicherheit, ständige Produktupdates und ein einfaches, transparentes Lizenzmanagement.

Vor- und Nachteile der Cloud Telefonie

Wenn die Telefonanlage mit Skype for Business abgelöst werden soll, sollte man noch nicht vollumfänglich auf die Cloud setzen. Wer Dienste in der Cloud bereitstellt, gibt immer ein ganzes Stück Kontrolle aus der Hand. Gerade bei hochbrisanten Themen wie der Unternehmenstelefonie, stößt der Gedanke vollständig in die Cloud zu migrieren, deshalb bei vielen Administratoren und Geschäftsführern auf Skepsis.

Unsere Erfahrungen aus Kundenprojekten haben gezeigt, dass die Skepsis nicht ganz unberechtigt ist. Es gibt durchaus noch einiges zu Bedenken. Zum Beispiel gestalten sich Rufnummernportierungsszenarien des eigenen Telefonnummernblocks in die Cloud, zumindest bei uns in Deutschland, als bürokratisch und oftmals langwierig, da an dem Prozess mehrere Parteien beteiligt sind. Welcher Provider verliert auch schon gerne einen Kunden an Microsoft und muss dann noch die Rufnummern freigeben? Seitens Microsofts wurden jedoch alle von uns initiierten Portierungen zur vollen Zufriedenheit und pünktlich durchgeführt.

Die Cloud ist digital, nicht analog

Die Mitnahme von ganzen Rufnummernblöcken sollte nur bei Anwendungssituationen mit wenigen Benutzern erfolgen, in denen keine analogen Geräte mehr benötigt werden. Mit dieser Strategie bleiben auch die Kosten im Rahmen, denn jeder Benutzer muss mindestens einen E-Plan, das Telefonsystem und einen Anrufplan für das In- oder Ausland zugewiesen bekommen. Über den Daumen muss man dann von Kosten zwischen 20€ und 40€ pro Benutzer pro Monat rechnen. Wenn diese Kosten bei größeren Firmen hochgerechnet werden, hat man eine Vor-Ort installierte Telefonanlage oder eben einen Skype for Business On Premise Server schnell raus. Gerade bei diesen Unternehmen, insbesondere dort, wo noch Analoggeräte, wie ein Faxgerät, zu finden sind, sollte man die reine Cloud Telefonie also noch abwägen.

Natürlich können Unternehmen auch den lokalen Festnetzanschluss behalten, ohne auf Skype for Business verzichten zu müssen. Hier kann ein entsprechend vor Ort installiertes Gateway entscheiden, welche Nummern vom Festnetz zur Skype for Business Online Umgebung oder zur vor Ort installierten Telefonanlage geroutet werden sollen. In dem Fall bleiben die Nummern beim Provider und man entscheidet selbst, welchen Weg eine Nummer nimmt. Wer sich hierfür entscheidet, sollte auf jeden Fall ein zweites Gateway zur Ausfallsicherheit, zumindest vorkonfiguriert im Schrank, besitzen.

Wenn der Weg in die Cloud erst später bestritten werden soll oder man lieber nach und nach in die Cloud gehen möchte, für den bietet sich ein Hybrid Szenario mit einer On Premise Skype for Business Infrastruktur an. Mit diesem Modell hat man die Hardware vor Ort und immer noch das Meiste in der eigenen Hand. Außerdem kann (Stand jetzt) auf deutlich mehr Telefoniefeatures gesetzt werden.

Die Cloud ist ständig in Bewegung

Die Cloud entwickelt sich mit einer rasanten Geschwindigkeit weiter, sodass die Informationen morgen schon wieder veraltet sein können. Wenn Sie in der Überlegung sind Ihre Telefonanlage mit Skype for Business abzulösen, sprechen Sie uns gerne an! Wir können dann individuell mit Ihnen zusammen evaluieren, wie ein Umstieg vonstatten gehen kann.

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